Ende 2018 hab ich mir Gedanken gemacht, was ich sportlich im Jahr 2019 erreichen möchte. Meine Ziele waren sehr ambitioniert und zwar wollte ich:
- auf 5 Strecken deutsche Rekorde aufstellen
- Revanche nehmen für meinen zweiten Platz über 100m Lagen
- Der erste Schwimmer (AK 45) sein, der über 100m Lagen unter einer Minute bleibt
Damals (Ende 2018) waren das alles Punkte, die für mich nur sehr schwer erreichbar schienen.
Jetzt – Ende 2019 – kann ich Bilanz ziehen. Ich halte 4 deutsche Rekorde. Die Revanche ist mir geglückt und ich bin über 100m Lagen unter einer Minute geblieben. Einen Rekord habe ich nicht geschafft und zwar über 400m Lagen auf der Kurzbahn. Meinen letzten Versuch, dies zu schaffen, musste ich letztes Wochenende krankheitsbedingt absagen. Stört mich das? Ganz ehrlich – nicht wirklich! Weil ich sehr zufrieden bin mit meiner Entwicklung in den letzten 10 Monaten. Ich habe mich in allen spezifischen Teilbereichen (Start, Wende, Schwimmtechnik, Mental, …) verbessert. Meine Ergebnisse waren durchweg besser als im Jahr 2018. Teilweise bin ich schneller geschwommen als zu meiner Zeit als Leistungssportler und somit konnte ich echte, persönliche Bestzeiten aufstellen.
Was hab ich dafür investiert? Da sind zuerst einmal 10 Monate konsequentes Training zu nennen, in denen ich ca. 800km geschwommen bin. Hinzu kommt wöchentliches Krafttraining, Physiotherapie (also Schmerzen aushalten wenn mein Physio mich kräftig „durchknetet“) und Beweglichkeit. Einige Stunden hab ich damit verbracht, meine Schwimmtechnik zu analysieren und zu verbessern. Aber alle diese Aufwände konnte ich so legen, das Familie und Beruf nicht zu kurz kamen. Und fast jede Trainingseinheit hat mir Spaß gemacht, weil mir mein Ehrgeiz und meine Leidenschaft genug Energie gegeben haben, um mich regelmäßig zu quälen und zu überwinden.
Nun stelle ich mir die Frage wie es weitergehen soll. Für mich steht fest, dass ich meinen sportlichen Weg weitergehen möchte. Ich bin überzeugt davon, dass ambitionierte Ziele helfen, sich weiter zu verbessern und die Motivation erhöhen. Deswegen habe ich mir folgende Ziele für 2020 vorgenommen:
- Ich will Europameister in meiner Altersklasse werden
- Ich möchte einen Europarekord in der Altersklasse 50 aufstellen
Insbesondere das zweite Ziel ist extrem ambitioniert. Die Europarekorde auf den beiden Strecken, die ich schaffen könnte (200m Lagen Langbahn, 200m Freistil Kurzbahn) sind sehr schnell und von einem Ausnahmeschwimmer im Mastersschwimmsport aufgestellt (Link). Auf der anderen Seite müsste ich mich um ca. 2,5 – 3 Sekunden verbessern, was schon sehr viel ist, aber aus meiner Sicht möglich ist. Um das zu schaffen muss ich mich weiter verbessern in folgenden Bereichen:
- Starts
- Wenden
- Schwimmtechnik
- Kraftwerte
- Beweglichkeit
- Trainingsqualität
In all diesen Punkte habe ich Reserven und diese gilt es zu heben. Überlegen werde ich nun, was genau ich verbessern kann und wie ich dies erreichen kann. Denn wie immer ist es am einfachsten, große und komplexe Dinge in kleine, fassbare und lösbare Teile zu zerlegen und diese Schritt für Schritt anzugehen. So werde ich vorgehen und darüber weiter berichten.
Auf ins Jahr 2020…
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